Laetare - Freue Dich! So heißt traditionell der heutige Sonntag. Wie passt das zur augenblicklichen Stimmung: ...
Weltweit wird das Leben eingeschränkt, um die Pandemie zu bremsen und Leben zu retten. Aber es fühlt sich an wie Frost auf Frühlingsblüten - kalt und zerstörend. Wie also soll ich in dieser Situation mich freuen können? - Laetare markiert die Mitte der Passionzeit: Jesus geht seinen Leidensweg nach Jerusalem, wo er stirbt. Aber am Ende steht nicht der Tod, sondern das Leben - Ostern! Daran erinnert der heutige Sonntag. Mitten im Leiden strahlt der Sieg Jesu auf! Darum heißt Laetare auch "Klein-Ostern". Im Gottesdienst hat man früher Rosen auf den Altar gestreut - die Dornenblumen, die zugleich an Schönheit alle anderen übertreffen. Auch uns gilt: Es wird Ostern. Am Ende steht der Sieg Christi, dem wir nachfolgen! Bei Dietrich Bonhoeffer lese ich: Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandkraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, dass Gott ein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet. (Dietrich Bonhoeffer)